Alles beginnt mit dem ersten Schritt....

Ich hatte die glorreiche Idee mit 38 Jahren noch eine zweijährige Zusatzausbildung als systemische psychologische Beraterin zu machen. Gleicht eher einem zweiten Studium, wie ich bald herausfand. Erinnerte mich stark an mein Studium der Diplom-Pädagogik an der Universität Essen. Die selben Mühen, früh aufstehen, lange Tage am Schreibtisch, und das alles noch zusätzlich zu einem Vollzeitjob. 

Dennoch hat es mich mehr Kraft gekostet, als mein Studium damals, und das war schon sehr zehrend.

Ich hatte das Gefühl, 10 Jahre später ist es noch viel zehrender geworden. Ich war sehr müde, erschöpft, da ich in meiner Freizeit für die Ausbildung paukte.

 

Ich habe also zum ersten mal in meinem Leben erfahren, dass das Alter eben doch nicht nur eine Zahl ist und man nur so alt ist, wie man sich fühlt. Das biologische Alter ist da und man kann es nicht wegzaubern. Natürlich kann man es qualitativ unterschiedlich gestalten, und das beginnt im Kopf - ganz richtig. Aber es macht eben doch einen Unterschied, ob man die gleichen Tätigkeiten mit 20 oder fast 40 macht.

In dieser Hinsicht war die Ausbildung sehr lehrreich für mich.

 

Aber nicht nur in dieser Hinsicht.

Natürlich macht das auch etwas mit einem selber, wenn man eine psychologische Zusatzausbildung absolviert:

Man setzt sich mit psychologischen Inhalten auseinander-und das macht man eben mit seiner eigenen psychologischen Konstitution.

Um Dinge nachzuvollziehen, muss ich sie verinnerlichen und dafür muss ich sie innerlich nachvollziehen können. Den Schritt also auch innerlich gehen.

Und da können sich dann Abgründe auftun.

Glücklich jene, die keine Altlasten mit sich herumschleppen!

Dazu gehörte ich nicht.

Es fängt mit den Ängsten und Befürchtungen an, hin zu den dahinterliegenden Blockaden.

Bis man dann biographisch an die Stelle gelangt, wo das alles begonnen hat.

Die Erkenntnis ist erhellend, auch wenn ich behaupten mag, dass man an diesem Punkt nicht mehr alleine weiterarbeiten kann. An manche Punkte der eigenen Psychologie kommt man nicht heran, sie liegen vergraben in Geschichte und Unterbewusstem. Dunkel, düster, lauernd, sich ins Tageslicht stürzend. Wenn der Schmerz kommt, wegen derer sie sich in die Untergründe begaben.

Es ist dann erhellend zu erkennen, dass man eben nicht alles regeln kann, dass hier ein professioneller Kollege dran sollte.

Und es ist ja so entlastend endlich nicht mehr für alles selbst die Verantwortung übernehmen zu müssen, selbst zu regeln, zu machen. 

Selbst der normal erscheinende stabile Mensch hat doch seine Untergründe. Und sie beeinflussen und steuern ihn, wann immer sie das so möchten. Und sie haben ihren guten Grund dazu.

Und manchmal stören sie, denn sie kommen unverhofft und das Ergebnis ist nicht das Gewünschte.

Bringen wir doch etwas Licht ins Dunkel.


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